Duale Studiengänge in Deutschand

Das duale Studium ist eine Verknüpfung zwischen einem Studium an einer Hochschule oder Akademie und einer Ausbildung, Praktikum, oder Arbeit in einem Betrieb.

Es gibt insgesamt vier Formen des dualen Studiums. Hier werden jeweils zwei ähnliche Formen zusammengefasst dargestellt.

Im ausbildungsintegrierten Studium (bzw. praxisintegrierte Studium), wird eine Ausbildung in einem anerkannten Betrieb zugleich mit dem Studium an einer Fachhochschule absolviert. Der Prüfling erhält bei Bestehen den Abschluss eines anerkannten Ausbildungsberufs (z.B.:Facharbeiterbrief, Gesellenbrief). Die Prüfung vor einer IHK (Industrie- und Handelskammer) wird während des Grundstudiums absolviert. Das Unternehmen zahlt dem Studierenden eine monatliche Vergütung und übernimmt meist die gesamten Studiengebühren. Als Gegenleistung verpflichtet sich der Studierende während der Ausbildungszeit in dem Betrieb zu arbeiten. Meist gilt die Übernahmeregelung, in der sich der Studierende verpflichtet, auch nach dem Studium eine bestimmte Zeit in dem Unternehmen tätig zu sein.
Entweder findet ein Wechsel von Theorie und Praxisphase im Dreimonatswechsel statt, oder der Praxisteil wird am Anfang und Ende des Studiums absolviert.
Bei ausbildungsintegrierten Studiengängen absolviert der Studierende innerhalb von maximal fünf Jahren zwei Abschlüsse: den Ausbildungsabschluss und den Hochschulabschluss. Somit verkürzt sich die gesamte Studiendauer.

Das ausbildungs- und praxisintegrierte duale Studium bietet sich für Abiturienten an.

Das berufsintegrierte Studium (bzw. berufsbegleitende Studium) richtet sich an Abiturienten und an Menschen, die eine berufliche Weiterbildung anstreben.
Diese Form des dualen Studienganges verknüpft das Studium mit einer beruflichen Tätigkeit, die bei Abiturienten vertraglich als Praktikum festgeschrieben wird. Hier erhält der Studierende keinen anerkannten Ausbildungsabschluss.

Auch ohne Abitur kann man ein duales berufsintegriertes Studium angehen, wobei man hier eine absolvierte Ausbildung und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung benötigt.
Absolventen einer Ausbildung beginnen mit einem Studium und arbeiten gleichzeitig in einem Betrieb mit. Hierbei wird meist anstelle eines Praktikumsvertrages ein Arbeitsvertrag unterschrieben. Während der Vorlesungszeit besucht der Studierende die Fachhochschule und in der vorlesungsfreien Zeit arbeitet er in dem jeweiligen Betrieb.

Bei dualen Studiengängen können die Studierenden praktische Erfahrung nachweisen und die Unternehmen brauchen die Absolventen nicht mehr in die Firma einzuarbeiten. Somit entfällt die Einarbeitungsphase und die Studierenden sind auf die individuelle Arbeitsweise und das Betriebsklima des Unternehmens gut vorbereitet. Dies macht ein sehr guten Eindruck beim Arbeitgeber, da Absolventen eines dualen Studiums direkt als qualifizierte Arbeitskräfte eingesetzt werden können. Daher kann ihre Arbeit und Leistung höher vergütet werden als bei anderen “erfahrungslosen” Studierenden.

Die Studierenden können ihr fachliches und methodisches Wissen, das sie in der Fachhochschule oder Akademie erwerben, direkt in die Praxis umsetzten. Somit steigert sich die Motivation der Studierenden, wie auch die Karrierechancen durch die Einbindung in das Unternehmen während des Studiums.

Meist haben die Studierenden sehr gute Studienbedingungen, weil diese in kleinen Studiengruppen arbeiten und sehr gut betreut werden. Finanziell haben die Studierende einen großen Vorteil gegenüber „normal“ Studierenden, weil ihre Ausbildung oder Arbeit in dem jeweiligen Betrieb vergütet wird. Entscheidet man sich für ein duales Studium, darf man allerdings die hohe Belastung nicht vergessen. Man hat allgemein weniger Freizeit, da auch die „Semesterferien“ entfallen.

Die beliebtesten dualen Studiengänge beschäftigen sich mit den Fachrichtungen der Wirtschaftswissenschaften, Informatik und Maschinenbau/Verfahrenstechnik.

In den Wirtschaftswissenschaften, der populärsten Fachrichtung für ein duales Studium, werden 300 duale Studiengänge angeboten, an denen sich 14.168 Unternehmen beteiligen.
Angeboten werden duale Studiengänge an meist staatlichen Fachhochschulen, an wenigen Universitäten, an Berufsakademien, die sich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Akademie auszeichnen und an der staatlichen dualen Hochschule Baden – Württemberg.
Im Rahmen des Bologna – Prozesses werden die dualen Studiengänge vom Diplom auf den Bachelor umgestellt. Somit kann der Studierende nach einer dualen Ausbildung den Abschluss Bachelor erreichen und diesem bei Wunsch einen Master beifügen.
Wer ein duales Studium absolvieren möchte, muss seine Bewerbung an das Unternehmen, in welchem er den praktischen Teil seiner Ausbildung erbringen will, richten. Dieses Unternehmen muss mit einer Akademie oder einer Hochschule kooperieren. Ob man für ein duales Studium angenommen wird, ist sowohl von Zeugnisnoten, Sozialkompetenzen und vor allem von dem Vorstellungsgespräch und den dazugehörigen Tests abhängig.

Hat man nicht die besten Schulnoten, sollte man sich an kleine Unternehmen richten, dort sind die Chancen auf eine Zusage größer.

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